Brief an Horst Lichter 2016:

Sehr geehrter Herr Lichter, 

 

(Vielleicht dürfte ich ja sogar Horst sagen, aber an dieser Stelle möchte ich diese doch persönliche Art nicht wählen, haben Sie ja hier nicht wie im persönlichen Gespräch die Möglichkeit einfach zu sagen: „Pass mal auf, dat möcht ich aber jetzt noch nicht“. Und mal ehrlich: Ich hab so meine Probleme mit dieser Pseudo-Kumpelhaftigkeit, die einen neuerdings in Hipp-Lokalen, manchen Wirts-(nicht Gast)Häusern (treffliche Definition von Ihnen!) und Boutiquen begegnet. Das „Du“ ist für mich immer noch ein Ausdruck von Sympathie, eine kleine Auszeichnung. Sicher, das kann bei einer ersten Begegnung sehr schnell passieren, wenn man merkt: „Ach, schau, der schwimmt ja auf der gleichen Welle“, aber beim Einkauf, nee, das kann nicht echt sein. „Was kann ich Dir Gutes tun?“ Na ich würde mal sagen, mich erst einmal mit dem hier nötigen Respekt behandeln… Nun, ich bin sicher kein Griesgram und nicht auf den Mund gefallen und so kontere ich meist mit den Worten: „Holen Sie uns doch bitte mal zwei Bier, damit wir auf´s „Du“ anstoßen können“ ;-) .In der Kneipe meist kein Problem, im Geschäft ist es mir bis dato noch nie passiert, das ein Verkäufer aus der Umkleide ein guten Hopfensaft zaubert. 

Entschuldigung, Herr Lichter, ich schweife zu weit ab. Wir können das mit dem Du ja nachholen, falls es einen zweiten Kontakt gibt, was ich sehr hoffe. 

 

Warum mache ich dies hier, schreibe ich an Sie: Ganz einfach, weil ich es will. Wie auch Sie sagen: “...und wenn ich mir erst einmal was in den Kopf gesetzt habe, zeihe ich das durch“. Ich könnte mir nie verzeihen, wenn ich später einmal sagen würde: “Ach der Lichter, von dem habe ich dieses Buch gelesen, war davon sehr angetan, das wollte ich ihm auch schreiben…..hab´s dann aber doch nicht getan.“ Warum sollte ich es auch nicht tun, ich habe doch nichts zu verlieren, eher Sie, nämlich Zeit, wenn Sie diese Zeilen lesen. Und da Zeit das höchste und wertvollste Gut ist was wir besitzen wäre ich überglücklich wenn Sie mir von Ihrer ein paar Minuten schenken könnten. Einfach so, einfach obwohl Sie mich kenne, einfach weil ich Sie darum bitte.  Zudem denke ich, Sie ein klein wenig zu kennen und denke, der liest das schon, da kommt bestimmt eine Reaktion. Rheinländische Frohnaturen sind aufgeschlossen, humorvoll und interessiert. Einer meiner besten Freunde kommt aus Köln (kennengelernt bei einem gemeinsamen Frühstück in Toronto- manchmal bedarf es eine weite Reise um das vermeintlich Naheliegende zu finden), der meldet sich mal. 

 

Warum nun dieses Schreiben an Sie. Dafür gibt es zwei Gründe: Der erste ist recht kurz benannt. Ich möchte nicht sagen simpel, das würde die Wertigkeit irgendwie schmälern: Ich möchte Ihnen einfach Danke sagen, (wie ich empfinde, findet das in der heutigen Zeit viel zu selten statt, oftmals wertet wir, aber ein schlichtes Gut!, Schön! oder Danke! kommt einen nur selten über die Lippen; wobei gut ja in unserer Leistungsgesellschaft schon wieder Grund zum Hinterfragen gäbe, „nur gut?“ - traurig). Danke für dieses wundervolle Buch: „Keine Zeit für Arschlöcher“. Zugegeben, ich war anfangs etwas skeptisch und über den Titel verwundert, aber dann: genial! Ich habe es im Format Hörbuch gewählt und bin  sehr zufrieden mit meiner Wahl. Warum: Ihre wunderbare Stimme, mit diesem besonderen Schmelz, verleiht Ihren Schilderungen noch zudem eine ganz besondere Wirkung. Schon nach wenigen Episoden war ich begeistert. Ich habe schon viele Biografien gelesen, habe die Vergangenheit von Udo Lindenberg, Heine, Udo Jürgens, Gunther Emmerlich., Bernd-Lutz Lange, Tom Pauls lesend durchlebt, ihr Werden, ihr Leben nachvollzogen dürfen. Alles Menschen, die ich dafür bewundere, das sie geradlinig, offensichtlich ehrlich sind, sich nicht verbiegen oder verbiegen lassen, das Herz am rechten Fleck tragen. Aber Ihren rückblickenden Geschichten hab ich mehr als interessiert gelauscht. Ich hab´sie nicht nur hörend wahrgenommen - sie haben mich berührt, haben mir Denkanstöße gegeben, haben mich an eigene Erfahrungen erinnert. Es gibt Vieles in Ihren Erzählungen, was ich nicht nur kopfnickend einspruchslos bejahe, Ihre Einschätzung zu Freundschaften und Freunden zum Beispiel. In meinem Leben dürfte ich schon viele Menschen kennenlernen, auch Geschäftsfreunde, die wie der Name schon sagt, nur Deine Freunde sind, solange Du im Geschäft bist. Vermeintliche Freunde, die nur auf irgendeinen Vorteil bedacht sind und schon an der ersten Probe dieser Beziehung scheitern. Richtige Freunde sind so selten wie Gold in einem Gebirgsbach und sicher genauso wertvoll. Hat man sie, kann man sich glücklich schätzen, den sie sind wie Sterne, sie sind immer da, auch wenn Du sie nicht siehst. (Kalenderspruch - trotzdem trefflich). Und so war ich über Ihre Ausführungen zu Ihrem Verhältnis zu Johann Lafer „Wir sind befreundet, aber sind keine Freunde…“ nicht verwundert, ich vertrete diese Art von Definition. Ich habe mich köstlich amüsiert über verbale Formulierungen wie „Hand auf den Herd“; „wenn ein Rudel saurer Gurken...“ und vieles andere mehr. Leider kann man sich alles gar nicht merken. Vielleicht auch besser so, ich will Sie ja mit so trefflichen Formulierungen nicht kopieren. Lustigkeit, Freundlichkeit und Liebe muß aus dem Herzen kommen, das kann man nicht spielen. Klar, kann man, dann ist es aber nicht echt, dann wirkt es auch so, dann kommt es auch nicht an. Vieles in Ihrem Buch gipfelte in einem Schmunzeln, einem Lächeln, gar einem lauten Lachen. Hörbuch-Nebeneffekt: Sichtbar für die „Ampel-Nebenein-Parker“ aber nicht nachvollziehbar …komische Gesichter sind  dann vorprogrammiert. Herrlich, diese Blicke! Traurig eigentlich diese Grundeinstellung, die Gedanken die man in der Mimik zu sehen scheint „Wie kann der nur so freudig sein…?“. Richtig traurig und zu tränen gerührt haben mich wiederum andere Passagen. Episoden, die bei Ihnen so scheinbar parallel zu meinem Leben abgelaufen sind. (sicher wie vermutlich 1000 andere auch). Auch ich habe meine Mutter durch unheilbaren Krebs verloren. Habe die unfassbare Trauer und Wut gespürt, Nichts machen zu können als zu warten bis sich ein geliebter Mensch aus dem eigenen Leben verabschiedet. Diese Hilflosigkeit, alles hatte man doch in der Vergangenheit irgendwie beeinflussen, lenken, richten, ändern können…dies jedoch nicht. War genauso fassungslos: Sterben, meine Mutter. Die Frau die sich ein Leben lang untergeordnet, manchmal sogar aufgeopfert hat, die liebenswert, liebevoll und stets für Alle und Jedem hilfsbereit da war. Unfassbar! Wenn mich früher jemand gefragt hatte: „sag´mal NoLo, vor was hast Du wirklich Angst?“, hatte ich stets, ohne groß zu überlegen, die aAntwort parat: Vor dem Tod meiner Eltern, denn ich weiß nicht, wie ich damit umgehen kann. Mein Leben war ziemlich freudvoll. Meine Kindheit, wie mir scheint, glücklicher als die Ihre. Umso heftiger wird man dann aus der Bahn geworfen wenn Unglück naht. Als 2013 (ich war bis dato nicht abergläubisch) mein Vater nach einer wochenlang als Gastritis behandelten Magenerkrankung im KH einem Gesundheitscheck unterzogen wurde und sich ein Non-Hodgkin-Lymphom mit Wucherungen in Magen, Darm und Milz diagnostiziert wurde, waren alle schockiert. Ich wusste genau als er mich aus dem KH anrief und sagte „ Kommst Du heute, wir müssen reden“- was da anstand und sich etwas nicht zum Positiven entwickeln würde. Dann war er da, mit den Worten einer zugegen nicht gerade sensiblen Ärztin (ich finde jeder Arzt sollte besser ein bestimmtes Quantum Psychologie inne haben): „Ihr Vater hat noch ca ein, vielleicht zwei Wochen zu leben“ -der Tod, scheinbar unaufhaltsam und bitter tragisch. Zehn Ärzte, zehn Meinungen. In den folgenden Wochen begab ich mich auf eine emotionale Achterbahn. Irgendwo zwischen Hoffnung und Ernüchterung hat dann das fast schon mechanisches Handeln, Wichten und Werten eingesetzt. Die wohl noch etwas unerfahrene junge Ärztin hatte wohl das Krankheitsbild falsch eingeschätzt und so wandelte sich das vorausgesagte nahe Ende in einen langen Kampf gegen den Krebs. Und was soll ich ihnen sagen, Herr Lichter, er, nein wir haben es geschafft. Fast auf ein Minimum menschlichen Individuums eingedampft, hat er überlebt. „Das ist ja fast schon ein Wunder“, so sein Hausarzt,“da hatten sie aber Glück“. Glück, hatte er das? Hatte er überlebt, sich 2014 einigermassen wieder berappelt, hatten wir gemeinsam gekämpft, um nur ein Jahr später einen nächsten Schicksalsschlag verkraften zu müssen. Seine Frau, meine Mutter wurde zunehmend schläfrig, schwach. Dann war wieder alles beim alten. Oder vielleicht auch nicht; Mutter war so eine, die jammerte nie, stellte sich immer hinten an. Erst nachdem dann sprachliche Aussetzer den Ernst der Lage  augenscheinlich machten, ließ Sie eine Untersuchung im Krankenhaus zu. Nein, besser sie ließ es nicht zu, wir hatten angesetzt Ihres Zustandes gar keine andere Wahl, als Sie sofort ins KH fahren zu lassen. Sie wollte eigentlich immer noch nicht, wollte ja Niemanden zur Last fallen. Wir hatten die Vermutung, Grund für all das, vielleicht ein Schlaganfall. Aber nein, es sollte noch Schlimmer kommen: Die Ursache für die plötzlich auftretenden Sprachschwierigkeiten war eine Wassereinlagerung mir akuter Raumforderung in Ihrem Kopf . Manchmal kann das Leben so grausam sein. Ich erinnere mich noch genau als man uns die Diagnose erläuterte, hab ich nur noch funktioniert nicht reagiert. Als ich quasi wieder zu Bewusstsein kam war ich erschüttert, mental am Boden zerstört, ungemein verärgert. Ich fühlte mich abwechselnd angespannt, wütend energiegeladen dann wieder gefühl- & hilflos, leer. Das darf doch alles nicht war sein!, dachte ich in vielen Stunden des Grübelns, der Ausweg- und Lösungssuche. Auch ich wollte keinen anderen zur Last fallen, keinen mit meinen Problemen behelligen. das war ein Fehler! So blieb ich allein; Mit meinen Sorgen, mit meinen Ängsten mit meinen Zorn. Was folgte: Entscheidungen die man eigentlich nicht treffen will. Für und Wider, ja oder nein. Ein vielleicht gibt es bei solchen Situationen nur selten. Doch, vielleicht wird sie wieder gesund; vielleicht bleibt sie wenigstens am Leben. Eins war klar, das es je wieder so sein wird, wie es einmal war, das wird nicht eintreten - Leider, wir hatten das Glück beim ersten Schicksalsschlag ja schon beansprucht, es gibt sicher kein zweites Mal. Aus einer geglückten Not-Hirn-OP schöpften wir alle Hoffnung. Doch als man an die Ursachenforschung für dieser Wasseransammlung im Hirn ging, wurde es bald zur schreckliches Gewissheit: Sie hatte Lungenkrebs, mit zahlreichen Streuungen im ganzen Körper. Auch als wir Mutter mit letzter leiser Hoffnung in ein Hospiz verlegten, war der nahende Tod irgendwie noch nicht präsent. Es durfte einfach nicht zu Ende gehen, das Leben meiner Mutter, dieser herzensguten Frau unsere gemeinsame Zeit hier auf Erden. Ich war einfach noch nicht so weit. (Wenn man je überhaupt irgendwie drauf vorbereitet, bereit, sein kann). Hier, im Hospiz könnte ich ihr wenigstens einen momentanen Herzenswunsch erfüllen: „ich möchte einmal noch die Sonne spüren“. Dafür das ihr die einfühlsame Schwester diesen Wunsch erfüllte und Sie mit Ihren schweren Krankenbett auf einem Balkon im Objekt platzierte, bin ich auf ewig dankbar. Zu jedem Todestag bring ich zwei große Blumensträuße in die Paliativstation. Einen als Zeichen dieser Dankbarkeit für das Schwesternzimmer, einen für den Gemeinschaftsraum, damit dort ein kleines Stück der Schönheit dieser Welt präsent ist. Als Trost, Mutspender oder ganz einfach nur als schöner Schmuck. Ich finde diese „Tradition“ viel befriedigender, als eine Grabbepflanzung, ein Gesteck einen kurzlebigen Blumenstrauß auf ein Grab zu platzieren, obwohl der jährliche Gang auf diese Station immer sehr viel Kraft von mir abverlangt. Vater sieht das anders. Vater dachte auch nach dem Tod meiner Mutter, das er alleine allen Schmerz tau tragen hatte, schließlich war seine Frau gestorben; Sorry Vater , ist das nicht ein wenig zu egoistisch - Mutter lebt nicht mehr, meine Mutter! Gesagt habe ich ihm das nie….Einen zweiten Wunsch: „ich möcht noch mal Lilly (unsere Katze) streicheln“, konnte ich ihr leider nicht erfüllen. Lebenswünsche werden am Ende so banal und doch manchmal unerfüllbar. Naja, ich konnte ihr ihn fast nicht erfüllen; Habe Ihr ein kleines schwarzes Plüschkätzchen mit großen Augen gekauft und es Ihr beim nächsten Besuch im Krankenhaus präsentiert. Man war das eine Freude! Das hat sie stets gestreichelt und jedem stolz gezeigt, der sie besuchte. Lilly 2. ist dann sogar, gut behütet, mit ins Hospiz umgezogen. Es war noch da, als auch Sie nur noch leblos da war. Eigentlich wollte ich das kleine Katzen mitnehmen ….ich konnte es nicht. Was daraus geworden ist; Ich weiß es nicht, will es auch gar nicht wissen. Die Tage im Hospiz waren wie Blei. Nach der Arbeit hin, nach Hause, ein tag mal pause (Vater ging ja hin) dann wieder der gleiche Ablauf von vorn. Hatte die gedachte „Therapie“ Wirkung gezeigt, gab esse Fortschritte, in irgendeiner Weise wenigstens eine kleine positive Veränderung. Nein. Die Schluck-Medikamentation war nicht durchführbar, Sie hatte zunehmend Probleme beim Liegen und bekam Wasser in die Lunge.  Gesprochen hat Sie dann irgendwann nicht mehr; Hat Sie  in Ihrem Zustand eh nicht viel. Dann hat sie nicht mal mehr auf Kontakte reagiert. Das hat mir fast das Herz gebrochen. Sollte es jetzt schon, so vorbei gehen. Was wollte ich ihr alles noch erzählen, sagen, erklären, klären. Die Worte,:“Sie hört sie sicher“, war da wenig Trost. Ich habe noch organisiert, das ihr Brüder sie noch einmal besuchen. Dann hatte ich das Gefühl, sie hat nun ihre Ruhe gefunden, die Bereitschaft zu gehen. Zwei Tage später war aus dem warmen, warmherzigen geliebten Menschen ein kalter, lebloser Körper geworden und von dem galt es nun: Abschied nehmen. „Nicht jeder Abschied heißt es gibt auch eine Wiederkehr“ dasitzt jedem zweifelsohne klar, wenn es dann aber tatsächlich eintritt, dann ist es irgendwie doch ganz was Anderes. Alles schien so unsagbar glücklos, traurig, freudlos…(Hätte ich da nicht meine Frau und meine Sohn als stütze gehabt, ich wäre sicher daran zerbrochen.) …bis uns bei der Urnenbeisetzung im Friedwald zwei Schmetterlinge umflatterten, als wollten Sie mit Ihrer Leichtigkeit verdeutlichen:Eh schaut, es gibt noch die schönen Dinge, verwehrt Euch nicht davor. Sie kennen das Phänomen und hatten ja auch Ihre „Schmetterlingsbegegnung“. 

Auch ich habe mich nach dem Tod meiner Mutter sehr verändert und eine Einstellung ganz der Ihren angenommen: Keine Zeit für Arschlöcher. Ich wußte es bis dato nur nicht. Teils verwundert hat mein Umgeld drauf reagiert, war ich doch genau so ein permanenter Spaßvögel, nahm die Rolle des Clowns bereits in der Kindheit dankend an -genau wie Sie. Ich war selbst verwundert über diese Wandelung, könnte sie nicht richtig einordnen, und dann Ihr Buch...was, genau, richtig, das habe ich auch gefühlt, genau wie bei mir…dachte ich.  Mir sind oftmals die Tränen gekommen und dafür ein weiteres Danke. Nach dem Tod meiner Mutter hab ich nie geweint. Ich könnte es einfach nicht. Ich wollte stark sein, für mich für mein Umfeld. Falsch! Auch erinnerte mich an die Worte meiner Oma: „Ein Man weint nicht, das schickt sich nicht“. Kommt Ihnen irgendwie bekannt vor, oder. Nur Drei Tage nach dem unfassbaren Einschnitt in das Leben war ich wieder am Schreibtisch. Erklärte mich zwar bei Leuten, mit denen ich viel telefonisch zu tun habe, Sie mögen sich bitte nicht über ungewöhnliche Reaktionen wundern, meine Mutter war gerade gestorben, habe mich aber stets vor Trauer und Anteilnahme gescheut. Ein Fehler, wie sich herausstellte. Ihre Worte: „Wer nicht weint, ertrinkt innerlich in einem Meer von Tränen“ ich hab gedacht, der Lichter bringt es auf den Punkt, so is es!. Als ich das meiner lieben Frau erzählte:“Siehst, hab ich Dir doch gesagt, heul mal richtig!“. 

 

Ich hab es nicht geglaubt, aber da gab es jemanden, der hat Ähnliches erlebt, genauso reagiert und sich danach Fragen gestellt wie Du -Sie! 

 

Ich bin Ihnen noch einen zweiten Grund für dieses Schreiben schuldig. Ich könnte nun solche Worte finden wie:  „Ich bin ein glühender Fan von Ihnen, würde mich über eine signierte Autogrammkarte freuen (einige dieser so Interessierten würden diese dann in die x-te Kiste ihrer Sammlung stecken. Ohne wirkliches Interesse am Menschen Lichter, nur der Bekanntheit wegen). Nein, ich möchte es anders formulieren. Wie gesagt habe ich persönlich und beruflich schon eine Menge Menschen kennengelernt. Bei vielen von Ihnen war ich nicht traurig als sich unsere Wege wieder trennten, mit anderen hatte ich kurzen, zweckmäßigen, angenehmen Kontakt. Mit Einigen hab ich die Zeit sehr gern verbracht. Dann gibt es da noch aber auch Menschen, da würde ich mich ärgern, sie nicht kennengelernt zu haben. Kritiker werden hier reingrätschen: Blödsinn. Wenn Du Sie nicht kennengelernt hättest, hättest Du ja nicht gewusst, was Du nicht kennenlernt hast. Ich sage: Wurscht, ich meine es eben als Metapher so wie gesagt, basta! Nun gehören Sie, Herr Lichter zu dieser Menschengruppe, obwohl sich leider unsere Wege bisher noch nie kreuzten. (Ihre Oldiethek habe ich leider mal um schlappe 8 Jahre verpennt). Sie haben mich aber teilhaben lassen, an Ihrem Leben, Ihren Erfahrungen, Ihren Grundsätzen, Einschätzungen und Wertungen zahlreicher Dinge des Lebens und ich durfte feststellen - da gibt es zahlreiche Übereinstimmungen, Gleichheit, Parallelen. So habe ich auf meine „To Do Liste des Lebens“ gesetzt: „mal ein Bierchen trinken und über „Dies und Das“ schwatzen mit Horst Lichter“. Ich hege die leise Hoffnung, das sich irgendwann, irgendwo mal die Gelegenheit dazu ergeben wird. 

 

PS.: über eine signierte Autogrammkarte würde ich mich auch freuen, das ist dann schon mal ein Anfang. (kommt nicht in eine x-te Kiste, versprochen!)

 

Noch kurz Folgendes: Ich werde versuchen wieder so ein kleines Plüschkätzchen käuflich zu erwerben; Werde es in einen kleine Karton packen, mit diesem zum Friedland fahren - zu Mutter. Ich setze mich dann dort auf die Bank neben Ihrem Baum, ganz allein und werde hoffentlich den Wasserstand meines innerlichen Tränensees senken können. Soweit der Plan….

 

So, Herr Lichter, bevor ich Ihr Hörbuch beendet habe und mich noch weitere Zweifel befallen, ob es richtig oder falsch ist, Ihnen diese Zeilen zu senden; Ich denke da an den Passus im letzten Drittel: „Bekanntsein ist nicht immer leicht. Wildfremde Personen erzählen die unaufgefordert ihre Lebensgeschichte…“ oder an Ihre Worte, respektive die Ihrer Mutter „Wie es in mir aussieht DAS geht keine etwas an…“ werde ich schnell auf senden drücken.

Denn je mehr ich höre, bin ich auch der Überzeugung: Mensch, dem kauf ich das alles ab, der interessiert sich für Menschen, der „Hotte“ (Entschuldigung, fast schon ein Du ;-) der liest das….

 

 

also nun ab damit….

 

Sie haben es gelesen,?

Klasse! Ich wußte es!

Sie wollen mit ein paar Zeilen zukommen lassen, mal reden,; Suuuper!