Ein Bild nur mittels eines Nagels aufhängen…bä.

Man kann einfach einen Nagel in die Wand dreschen oder eben Bilder oder gar Kleidungsstücke stilvoller an der Wand befestigen: Mit "Schuson Wandhaken"! Nehmt die, das sind, wie die Packung verspricht, eh die Besten. An allen Seiten der Verpackung spart man nicht mit lobenden Hinweisen. Wenn´s die nicht sind, sind es vermutlich andere "Schuson´s" die passen, gibt sie ja in 5 Größen. Na dann: Auf geht’s, lustig und frohen Mutes die Wände benagelt, respektive behakt….. 

Erinnerungen: Bezugsquelle von Oma für solch Handwerksmaterial war Frau Schatte. Im gleichnamige Tapetengeschäft ein paar Straßen weiter. Frau Schatte, eine kleine rundliche Frau, immer bekleidet mit einer Kittelschürze, die grauweißen Haare streng nach hinten zu einem Dutt gebunden, war dort Inhaberin und schmiss den Laden, der schon ewig existierte allein. „Frühwittwerin“ oder „Alte Jungfer“, ich weiß nicht mehr, wie genau Oma die alleinstehende Frau bezeichnete. War mir auch egal. Ich konnte es damals eh nicht einordnen und wollte es schon gar nicht werten. Diese Frau, dessen mächtig dicken Brillengläser mir zugegeben etwas Angst machten. Die mit einer kleinen hölzernen Bockleiter wieselflink hantierte, in dem düster erscheinenden großen Laden umherflitzte und aus hohen Regalen Rollen- und Ballenware hervorzerrte. Bei ihr gab es nicht nur Tapeten, Linoleum und andere Auslegware, ich denke auch Stoffe für Gardinen.

 

Oma war oft wegen Meterware sogenannten Wachstuches dort. Das war sozusagen eine abwaschbare, beschichtete Tischdecke. Sie fand zuhause dann auf dem Stubentisch unter dem  Vogelbauer von Kanarienvogel Hansi Verwendung und lag auch auf dem Couchtisch. (Sicherlich eine Schutzmaßnahme wenn der Enkel da war) Sogar die Spüle, besser gesagt der Schüsseln tragende Auszug der Küchenanrichte und das kleine klapprige Schuhregal unter dem Sicherungskasten neben der Eingangstür wurden damit bezogen. Regelmäßig wurde das Material gewechselt und so brachte Oma mit  neuem Wachstuch, bedruckt mit schicken Muster und bunten Blumen immer wieder etwas Farbe in ihr bescheidenes Heim im Erdgeschoss. 

 

 

Also, hier bei Frau Schatte gab‘s neben Tapetenleisten (kennt und nimmt heute keiner mehr) und -stiften auch solche Haken.

 

Objektbestand aus meinem „Kaleidoskop der Erinnerungen“

 

Ergänzung: Anfang der 90er Jahre gab es zumindest das besagte Geschäft noch; wenn auch geschlossen.

Foto: Norbert Lotz; Anfang 90er Jahre
Foto: Norbert Lotz; Anfang 90er Jahre