Einmachen, die einstige Leidenschaft mancher Hausfrau.

Nachschlag an Fotoeindrücken historischer Dinge gefällig? Nachschlag, das ist hier ein gar treffliches Wort mit Bezug zum Foto. Um Euch mit Nachschlag beglücken zu können, muß ich erstmal in den Keller ein……hochholen und es mit dem Ding hier .....

Na, kennt Jemand, das simple und dennoch hilfreiche Küchenuntensil? 

Mit diesem Hebelwerkzeug konnte es jede noch so feengleiche Hausfrau mühe- und fast kraftlos öffnen, das Einweckglas! 

Ach dieser einst weitverbreitete Gegenstand erzeugt heute eher staunende, ratende Blicke: Weckglas, Einweckglas; Weckglasgummi; Rillenglasöffner mit dem heroischen Namen „Havolit 1“, hä was iss´n das? :-)

 

Kurze Erklärung für alle die es nicht wissen sollten:  Eingeweckt wurde früher (und manchmal sogar noch heute) so fast alles: Von A wie Apfel bis Z wie Zucchinischeiben. Zu Omas Favoriten zählen Äpfen, Birnen und Einleger (Saure Gurken). Manchmal auch Kirschen und Pflaumen, so diese in der Stadt zu haben waren. Bei meiner "Leipziger Oma" war es also vorrangig Obst, was in die Gläser kam. Aber auch Anderes wurde damals so konserviert. Beim Beräumen des Kellers der Großeltern meiner Frau im Erzgebirge hileten wir sogar ein Original Weck-Glas mit Wellfleisch in den Händen. Über 35 Jahre hatte es dort gelagert. Nein, ich habe den Inhalt nicht verkostet. Es war noch fest verschlossen, soviel kann ich sagen und ich habe das bis zur Entsorgung auch so belassen.

 

Weiter erklärt: Zwischen gläsernen Glas und gläsernen Deckel sorgte ein sog. Weckgummi für die notwendige Dichtheit bei erfolgter Wärmekonservierung. Eigentlich sollte Frau, oder Mann später bei Bedarf durch Ziehen an der dafür vorgesehenen Fingerlasche des Gummis das Glas wieder öffnen können. Was nicht immer gelang, denn manchmal waren die Gläser soooo was von fest zu. Das natürlich zur Freude der einweckenden Hausfrau. Fest zu,  gut so! Aber nun wollte man ja ran an den Nachschlag im Glas. Da half der „Havolit“! Mittels Hebelwirkung schob sich ein Keil am Gummiring zwischen Glas und Deckel und plopp …. voilá is offen. Einfach aber irgendwie auch genial, würde ich sagen….

 

 

 

Objektbestand aus meinem „Kaleidoskop der Erinnerungen“